CLOUD – Was spricht dafür, was dagegen
Der Begriff Cloud oder Cloud Computing beherrscht derzeit die IT wie kein anderes Thema. In dem Begriffswirrwarr, der damit verbunden ist, kann man als Nicht-IT’ler kaum noch den Überblick bewahren. Da ist von „Public“, „Private“ oder „Hybrid Cloud“ die Rede, von IaaS/PaaS oder SaaS.
Dieser Beitrag soll helfen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und bei der Entscheidung helfen, ob die Cloud eine ernst zu nehmende Alternative zur herkömmlichen Form ist. Um Klarheit in dieses Thema zu bringen, sollte man sich einmal die Definition von Cloud Computing verdeutlichen. Ich zitiere aus der Wikipedia.de-Definition: „Vereinfacht kann das Konzept wie folgt beschrieben werden: Ein Teil der IT-Landschaft (in diesem Zusammenhang etwa Hardware wie Rechenzentrum, Datenspeicher sowie Software) wird auf Nutzerseite nicht mehr selbst betrieben oder örtlich bereitgestellt, sondern bei einem oder mehreren Anbietern als Dienst gemietet, der meist geografisch fern angesiedelt ist.“ Anwendung und Daten befinden sich dabei nicht mehr auf den lokalen, den eigenen Rechnern, sondern werden über das Internet zur Verfügung gestellt.
War es in der Vergangenheit so, dass man sich bei der Entscheidung für eine Software verschiedene Anbieter und deren Lösungen angeschaut hat, nach einem Auswahlprozess sich für eine Lösung entschieden hat, diese dann auf den eigenen Rechnern installiert und betrieben hat. Heute, im Zeitalter des Cloud Computing, ergeben sich ganz andere Möglichkeiten, die den Entscheidungs¬prozess dabei nicht einfacher machen.
Bei der Entscheidung für oder gegen das Cloud Computing sollte man einige Dinge beachten.
- Was sind meine Vorteile?
- Wie sehen die vertraglichen Regelungen aus?
- Wie ist das Thema Datenschutz gewährleistet?
- Wie ist die Informationssicherheit gewährleistet?
Zu 1. Die Frage nach den Vorteilen hängt maßgeblich vom Bedarf und von den Voraussetzungen im eigenen Unternehmen ab. In wieweit sind IT-Ressourcen im Haus vorhanden und werden genutzt. Das bezieht sich sowohl auf die personelle als auch auf die infrastrukturelle Situation. In vielen Unternehmen wird die IT als notwendiges Übel angesehen und nicht als Chance für das Unternehmen.
Die Chancen des Cloud Computing, die sich hier eröffnen sind vielfältig. Zum einen die Möglichkeit der Professionalisierung der IT. Zum anderen die variable Nutzung von Ressourcen. Sie können im Bedarfsfall in kurzer Zeit abgerufen und vervielfältigt werden. Besonders geeignet, bei schwankendem Bedarf, beispielsweise bei Saisongeschäft oder bei Unternehmen, die schnell wachsen.
Bei der Betrachtung ist insbesondere die Frage nach dem TCO (Total Cost of Ownership) relevant, also der Frage was kostet mich die Hard- und Software und ihr Betrieb im Ganzen. Neben den direkten sind auch die indirekten Kosten zu betrachten.
Zu 2. Die vertraglichen Regelungen umfassen die zu erbringenden Leistungen und wechselseitigen Verpflichtungen. Hier hat das Unternehmen die Möglichkeit seinen Bedarf zu definieren und Konsequenzen im Falle von Leistungsstörungen zu dokumentieren. Diese sollten sich dann in den sogenannten Service Level Agreements (SLA) manifestieren.
Zu 3. Das Thema Datenschutz wird nicht zuletzt durch den Gesetzgeber gefordert. Demnach sind Unternehmen verpflichtet regelmäßig zu prüfen, ob technische und organisatorische Maßnahmen zum Datenschutz eingehalten werden. Dieser Pflicht kann man sich nicht einfach durch eine Cloud-Nutzung entziehen und es wird schwierig, wenn man nicht weiß, wo die Daten gerade liegen.
Zu 4. Die Frage nach der Informationssicherheit war in den vergangenen Monaten immer wieder ein Thema, wenn man sich die bekannt gewordenen Vorkommnisse betrachtet. Man sollte sich dabei genau anschauen, was ein Cloud Anbieter unternimmt, um bei seinen Systemen ein unbefugtes Eingreifen zu verhindern und die Systeme andererseits gegen Ausfälle abzusichern.
Diese Fragen sollten bei der Entscheidung für oder gegen Cloud mit betrachtet werden. Die Nutzung von Cloud Computing ist sicherlich nicht für alle Anwendungen gleichermaßen sinnvoll.
Es sollte zunächst eine Aufnahme der Ist-Situation des Unternehmens erfolgen sowohl der Infrastruktur als auch der Unternehmensprozesse. Im Anschluss kann abgeschätzt werden, ob sich eine Cloud-Nutzung für das Unternehmen generell eignet. Die folgende Kosten-Nutzen-Abwägung ergibt, ob es sich wirtschaftlich rechnet.
Bei der Frage, ob Cloud Computing für Ihr Unternehmen das Richtige ist, unterstützt Sie die gh|consult.
Der obige Text spiegelt die Meinung des Kolumnisten, Herrn Guido Hindahl, wider. Der Herausgeber des Blogs www.erp-software-auswahl.de, die Deutrans b.v., übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.