David-Kopf geht nach Florida
Stefan Andris gewinnt den bedeutenden Hochschulpreis. Der Absolvent der Universität St. Gallen lebt zurzeit im amerikanischen Sonnenschein-Staat und übernahm den Preis via Live-Schaltung über das Internet.
Die mit Spannung erwartete Verleihung des Hochschulpreises „David-Kopf“ fand am 15. Dezember bei der CSB-System AG in Geilenkirchen statt. In diesem Jahr geht die begehrte Auszeichnung für die beste Abschlussarbeit an einen Absolventen der Hochschule St. Gallen. Stefan Andris setzte sich mit seiner Arbeit zum Thema „Paid-Crowdsourcing-Plattformen als zweiseitige Märkte“ knapp gegen seine Konkurrenten durch. Andris ist damit bereits der sechste Gewinner des Hochschulpreises, der inzwischen zu einem der prestigeträchtigsten Preise seiner Art im deutschsprachigen Raum gehört. Der stolze Gewinner von 10.000 Euro lebt zurzeit in Florida und war deshalb via Internet live der Veranstaltung zugeschaltet.
Gleiche Punktzahl für die besten drei
„Auch in diesem Jahr ist uns als Jury die Entscheidung nicht leichtgefallen, da alle Kandidaten punktemäßig gleichauf waren“, sagte der Vorstandsvorsitzende der CSB-System AG, Dr. Peter Schimitzek, bei der Preisverleihung. „Wir haben angeregt und kontrovers diskutiert. So sind wir gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass die Arbeit von Herrn Andris aus dem Blickwinkel der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Zukunftsfähigkeit den Preis verdient“, begründete Schimitzek die Entscheidung der Jury.
Andris hatte in seiner Abschlussarbeit an der Universität St. Gallen ein Thema analysiert, das zunehmend an Bedeutung gewinnt: Paid Croudsourcing. Dabei handelt es sich um ein wachsendes Arbeitsmodell, bei der eine Gruppe von Internetnutzern gegen Bezahlung einzelne kleine Teilaufgaben und -projekte für Firmen durchführt, ohne bei ihnen fest angestellt zu sein. Durch die Verteilung auf viele Schultern kann so die Fertigstellung eines Gesamtprojektes beschleunigt werden.
Den zweiten Platz teilen sich gleich zwei Absolventen: Stefan Lehmann von der Hochschule Niederrhein aus Mönchengladbach mit seiner Arbeit zur „Erfassung ethischer Kompetenz anhand eines situativen Interviews“ und Lisa Scharping von der Universität Mannheim, die sich mit „Working Capital Management und Unternehmenswert“ befasst hatte. Beide freuen sich jeweils über einen Geldpreis in Höhe von 500 Euro.
89 Abschlussarbeiten aus 40 Hochschulen
In den vergangenen sechs Jahren hat sich der „David-Kopf“ zu einem der bedeutendsten Hochschulpreise im deutschsprachigen Raum entwickelt. In diesem Jahr war die Beteiligung besonders hoch: Insgesamt 89 Diplom- und Masterarbeiten aus über 40 Hochschulen in Deutschland und der Schweiz wurden im Wettbewerb eingereicht.
Besonderes Kennzeichen des Hochschulpreises ist das anspruchsvolle Auswahlverfahren, das die Siegerarbeit durchlaufen muss. Es führt von einer ersten Bewertung durch Wissenschaft, Politik und Unternehmen zur Wertung durch ein Hochschulgremium, das sich aus zahlreichen Professoren zusammensetzt. Das letzte Wort hat anschließend ein Praxisgremium, das die Arbeiten auf ihre Relevanz für die Wirtschaft prüft und die Gewinnerarbeit ermittelt.
Unterstützung erhält der Wettbewerb um die beste Abschlussarbeit von einem großen Sponsoren-Kreis. Dazu zählen neben der CSB-System AG und der Kreissparkasse Heinsberg als Hauptsponsoren u. a. IBM, Hammer und die Jacobs-Gruppe. Medienpartner sind die Fachzeitschriften IT-Mittelstand und Retail Technology.
Stimmen des Abends:
Frank Kraik, Direktor Firmenkunden Kreissparkasse Heinsberg: „Bildung ist unser wichtigstes Gut. Deshalb sind wir der Meinung, dass auch die Wirtschaft etwas dafür tun muss. Der David-Kopf ist für uns als Sponsor eine hervorragende Gelegenheit, einen Beitrag zu leisten.“
Wolfgang Hammer, Geschäftsführender Gesellschafter Hammer GmbH & Co. KG: „Als Aachener Unternehmen freuen wir uns, den Preis hier in Geilenkirchen mit sponsern zu dürfen. Bei der hervorragenden Qualität der Arbeiten macht das natürlich umso mehr Spaß.“
Günther Jacobs, Geschäftsführer Jacobs-Gruppe: „Nachwuchsarbeit liegt unserer Unternehmensgruppe besonders am Herzen. Der David-Kopf ist deshalb eine Veranstaltung, die wir sehr gerne fördern.“
Georg Wilking, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Niederrhein: „Wir freuen uns über die gute Entwicklung des Hochschulpreises. Das Niveau der Arbeiten ist exzellent und in diesem Jahr noch einmal gestiegen!“
Dr. Peter Schimitzek, Vorstandsvorsitzender CSB-System AG: „2006 haben wir den Hochschulpreis David-Kopf ins Leben gerufen. Seitdem hat er sich kontinuierlich vergrößert, in diesem Jahr sind knapp 90 Arbeiten eingereicht worden. Wir hoffen, weitere Interessierte aus Wirtschaft und Wissenschaft zu gewinnen, die sich für den Preis engagieren.“