Sage Studie: Die Arbeitswelt der Zukunft
Arbeitnehmer wollen modernere Formen der Arbeitsorganisation und sind Treiber bei der Nutzung neuer Technologien.
„Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus?“. Dieser Frage sind die Sage Software GmbH und das Meinungsforschungsinstitut smart research im Februar 2012 nachgegangen und kamen dabei zu teilweise überraschenden Ergebnissen. So wünschen sich die Arbeitnehmer von den Unternehmen völlig neue Formen der Arbeitsorganisation, setzen vermehrt auf moderne Kommunikationsmittel, um mit Kollegen und Geschäftspartnern zusammenzuarbeiten und betrachten neue Technologien als wesentlichen Erfolgsfaktor für den Job von morgen.
Arbeiten von überall und jederzeit
Betrachtet man die Erwartungshaltung, die Berufstätige an die Arbeitswelt von morgen haben, so sieht die deutliche Mehrheit der Befragten einen klaren Trend zum dezentralen Arbeiten. Auf die Frage, wie realistisch sie das Szenario halten, künftig von überall auf der Welt auf ihren PC-Arbeitsplatz zugreifen zu können, gaben 80 Prozent der Befragten an, diese Vorstellung sei sehr oder eher realistisch. Immerhin 58 Prozent hält dieses Szenario auch für sehr erstrebenswert oder erstrebenswert. In die gleiche Richtung tendieren die Zahlen zum Thema Home-Office: Zwar können aktuell nur rund ein Drittel der Befragten (30 Prozent) von zu Hause arbeiten. 45 Prozent würden sich ihren Arbeitsplatz aber außerhalb der Firma einrichten wollen, um ihre Arbeit effizienter zu erledigen.
Nach Ansicht von Peter Dewald, Geschäftsführer der Sage Software GmbH, sollten Unternehmen ihren Arbeitnehmern vermehrt die Chance geben, zeit- und ortsunabhängiger zu arbeiten. „Firmen müssen bereit sein, andere Formen der Arbeitsorganisation einzuführen und Technologien bereitzustellen, die solche Arbeitsweisen auch möglich machen“, so Dewald. Verweigerten sie sich, dann – und das zeigt die Studie ebenfalls – bringen viele Arbeitnehmer ihre Software und Geräte einfach mit ins Unternehmen. Jeder Fünfte (23 Prozent) gibt an, von der IT-Abteilung des eigenen Unternehmens nicht vorgesehene Werkzeuge für seine Arbeit zu nutzen.
Grenze zwischen Freizeit und Arbeit verschwimmt
Die Mehrheit (77 Prozent) glaubt, dass die Trennung von Freizeit und Arbeitswelt in Zukunft weiter verwischen wird. So gaben 85 Prozent aller berufstätigen 18- bis 29-Jährigen an, heute gelegentlich außerhalb der regulären Arbeitszeiten zu arbeiten; bei den über 45-Jährigen sind es nur 74 Prozent, die außerhalb der Kernarbeitszeiten tätig sind. Jeder dritte Befragte arbeitet inzwischen auch an Feierabenden oder Wochenenden. Wochenendarbeit ist mit 41 Prozent besonders in der Gruppe der älteren Arbeitnehmer verbreitet, die aufgrund ihres Alters über verantwortungsvollere Jobs verfügen dürften. Jeder Fünfte arbeite sogar gelegentlich, wenn er krankgeschrieben ist. Grundsätzlich schwindet damit die Bereitschaft gerade bei jüngeren Arbeitnehmern, eine strikte Trennung zwischen Freizeit und Beruf zu akzeptieren.
Der Arbeitgeber der Zukunft bietet hohe Flexibilität und ist offen für neue Technologien
Von einem attraktiven Arbeitgeber erwarten die Umfrage-Teilnehmer zukünftig vor allem eine deutlich höhere Flexibilität: 77 Prozent möchten flexiblere Arbeitszeiten und 51 Prozent flexiblere Lebens- und Arbeitszeitmodelle, die sich an der jeweiligen Lebenssituation des Arbeitnehmers anpassen. Attraktive Weiterbildungsangebote (48 Prozent) und die Möglichkeit zum Home Office (45 Prozent) stehen ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste. Bei der Frage „Welche Mittel und Technologien heute bzw. zukünftig eingesetzt werden, um mit Kollegen und Geschäftspartnern zusammenzuarbeiten?“ gibt es einen deutlichen Trend zur Nutzung technischer Innovationen: Während heute erst fünf Prozent der Befragten einen nahtlosen mobilen Zugriff auf ihre Unternehmensdaten haben, wollen zukünftig fast sechsmal so viele Personen, nämlich 29 Prozent, einen solchen Zugriff für ihre Arbeit nutzen. Nach dem Willen der Berufstätigen soll auch die Nutzung von Social Media-Plattformen, die heute erst neun Prozent für ihre Arbeit nutzen, auf 17 Prozent steigen. Und rasant wächst auch die Nachfrage nach der Nutzung von Internetplattformen wie Wikis oder Blogs, nämlich von heute 10 Prozent auf zukünftig 25 Prozent. Videokonferenzen, Kollaborationsplattformen oder Sprach- und Bewegungs-Technologien sind weitere Innovationen, die die Befragten zukünftig verstärkt zur Kommunikation mit Kollegen und Geschäftspartnern einsetzen wollen.
Technik bereichert das Arbeitsleben, aber nicht zwingend die Freizeit
Insgesamt sind 76 Prozent der Befragten der Meinung, dass die steigende Zahl an Informations- und Kommunikationstechnologien für ihre Arbeitswelt eine Bereicherung darstellt. Dahingegen hält nur jeder Zweite (52 Prozent) diese Entwicklung für den Freizeitbereich für eine Bereicherung. Peter Dewald, Geschäftsführer der Sage Software GmbH, interpretiert diese Diskrepanz als Ausdruck der tagtäglichen Erfahrung von Arbeitnehmern, die dank der modernen Technologien schneller, flexibler und effizienter arbeiten. „Effizienz ist nicht unbedingt die Kategorie, die die meisten auf ihren Freizeitbereich anwenden wollen. Deshalb wird der zunehmenden Computerisierung der Freizeit auch Skepsis entgegengebracht“.
Erfolgsfaktor Technologiekompetenz
Unabhängig vom Alter glauben vier von fünf Befragten (82 Prozent), dass der professionelle Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien zu einem persönlichen Erfolgsfaktor für die zukünftige Arbeitsplatzsicherung wird. Bemerkenswert ist diese hohe Zahl angesichts der Erfahrung, die viele Arbeitnehmer in der Vergangenheit machen mussten. So fühlte sich jeder Dritte (34 Prozent) bereits am Arbeitsplatz schon einmal gestresst oder überfordert, weil eine neue Software oder ein neues technisches Gerät eingeführt wurde. Um dem vorzubeugen, sollten Arbeitgeber künftig deutlich stärker als bisher auf Weiterbildungen und Trainings setzen: Denn nur rund ein Drittel (38 Prozent) der befragten Arbeitnehmer gaben an, von ihrem Arbeitgeber mindestens einmal pro Jahr geschult zu werden, um mit der technologischen Entwicklung Schritt halten zu können. Sage-Geschäftsführer Dewald fordert daher ein stärkeres Engagement von den Unternehmen in Sachen Weiterbildung: „Schulungen sind essentiell, damit Arbeitnehmer das Potential neuer Technologien voll ausschöpfen können.“
Untersuchungsdesign
Die Umfrage „Zukünftige Arbeitswelten“ wurde im Auftrag von Sage von der Markt- und Meinungsforschungs GmbH smart research vom 17. bis 25. Februar 2012 durchgeführt. Beantwortet wurde die Online-Befragung von 351 Personen aus dem Panel der Smart-Research GmbH. Das Whitepaper mit den kompletten Studienergebnissen kann unter www.sage.de/studien kostenlos heruntergeladen werden.