Industrie 4.0: APplus steuert „Demonstrationsfabrik“
Verschmelzung von physischer und digitaler Welt.
Die Asseco Solutions beteiligt sich im Rahmen des Cluster Logistik am RWTH Aachen Campus bereits seit geraumer Zeit an der infrastrukturellen Verwirklichung des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 der Deutschen Bundesregierung. Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftlern des FIR e.V. branchenübergreifende Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung – sowie einer Reihe von Partnern aus der Industrie-, Technologie- und Dienstleistungsbranche, soll nun die Brücke zwischen Produktion, Automation, Elektronik sowie Kommunikations- und Informationstechnologie konkret geschlagen werden. Um diese Vision praktisch umzusetzen, werden in Aachen zukünftig interdisziplinäre Teams innerhalb einer deutschlandweit einzigartigen Forschungs- und Testumgebung tätig sein. Das Ziel hierbei ist klar formuliert: Deutschland bei der Weiterentwicklung der Industrieproduktion in eine internationale Spitzenstellung zu bringen.
„Industrie 4.0 bedeutet für uns nicht zwingend, eine komplett neue Technologie zu schaffen, vielmehr geht es uns darum, die Vielzahl der bereits entwickelten Innovationen gemeinsam mit unseren Partnern zusammenzuführen“, erklärt der Leiter des Geschäftsbereichs Industrie am FIR an der RWTH Aachen, Dr. Carsten Schmidt.
Innovationen bündeln
Die Experimentier- und Demonstrationsumgebung, bestehend aus drei Innovationslaboren und einer Demonstrationsfabrik, die gerade im Cluster Logistik entsteht, ist deshalb primär darauf ausgerichtet, diese unterschiedlichen Innovationsformen zu bündeln. Exemplarisch sollen hier zukünftig zunächst Karosserie-Prototypenteile des Elektrofahrzeugs Streetscooter sowie ein Pedelec-unterstütztes E-Kart in Vorserie produziert werden. Die Kombination von Laboren und Fabrik wird dabei unter dem Namen Enterprise-Integration-Center (EICe) zusammengefasst. Sie bildet eine reale Testumgebung, in der die physische Welt unter Zuhilfenahme intelligenter Objekte mit der digitalen Welt verschmilzt. Neben ERP-Technologien, die mittels EDI-Schnittstelle der Koordinationsplattform myOpenFactory miteinander kommunizieren, wird zukünftig auch ein Logistikdienstleister abgebildet, der Ein- und Auslagerungsprozesse sowie Transportdienstleistungen übernehmen wird. Zusätzlich findet eine Integration unterschiedlicher intelligenter Technologien wie RFID, Sensoren oder Pick-by-Voice-Systeme statt.
Flexible Entwicklung und Variation von Produktionskonzepten
„Dank der flexiblen Infrastruktur können in unserer Demonstrationsfabrik einzelne Produktionsparameter einfach variiert werden. Auf einer Fläche von 1.600 m² ist es so interessierten Unternehmen möglich, eigene Produktionskonzepte zu testen und weiter zu entwickeln“, erklärt der Geschäftsführer der Demonstrationsfabrik Aachen GmbH (DFA), Dr. Thomas Gartzen. Die Infrastruktur erfüllt dabei alle Anforderungen an eine zukünftige Hightech-Produktion in Hochlohnländern und vereint die Eigenschaften Energieeffizienz, Wandlungsfähigkeit und Transparenz der Prozesse bei einem hohen Automatisierungsgrad.
Zukunft gemeinsam vorantreiben
„Der Begriff Industrie 4.0 ist im Augenblick in aller Munde. Insbesondere in den Medien kommt man nicht mehr daran vorbei. Doch häufig fehlt diesem so komplexen Thema der Praxisbezug. Durch die synergetische Entwicklungsarbeit am Enterprise-Integration-Center der RWTH Aachen, basierend auf einer gemeinschaftlich erarbeiteten Forschungsroadmap, werden wir zukünftig in der Lage sein, konkrete Entwicklungspfade und Handlungsfelder aufzuzeigen und maßgebliche Impulse für die Realisierung eines solchen Zukunftsprojekts zu setzen“, so Thorsten Reuper, CTO der Asseco Solutions.