Die Technik konfrontiert Mensch und Gesellschaft regelmäßig mit neuen Entwicklungen. Wenn sich nach der ersten Zeit, in der die Vorläufer das Produkt getestet haben, zeigt, dass die neue technische Errungenschaft einen Mehrwert bietet, wird die Innovation auch von der breiten Mittelgruppe akzeptiert.
So spielte es sich auch bei den Handys und den Webseiten ab:
Im Jahr 2015 gab es in Deutschland 113.83 Millionen Mobilfunkanschlüsse; 1992 gab es erst 950.000. In 23 Jahren hat sich die Anzahl der Handyanschlüsse mehr als verhundertfacht.
1991 ging die 1. Website online (CERN). Im September 2014 existierten weltweit über 1 Milliarde Webseiten. Von den deutschen Unternehmen besitzen derzeit ca. 80 % eine eigene Website.
Beide Errungenschaften, Handy und Webseiten lassen sich nicht mehr aus unserem heutigen (Berufs-)Leben wegdenken.
An dieser Stelle behaupten wir, dass die Akzeptanz der Cloud ebenfalls nicht aufzuhalten sein wird. Im Jahr 2014 nutzten in Deutschland nur 12 % der Unternehmen eine Cloud. 2015 waren es bereits 54%.
In Gesprächen mit Interessenten, die für ihr Unternehmen eine neue Software anschaffen möchten, beziehungsweise eine Entscheidung vorbereiten sollen und die sich auf unseren Plattformen informieren, taucht immer häufiger auch das Thema „Cloud“ auf. Das ist eine ganz logische Entwicklung, denn inzwischen gibt es zu fast allen Softwareprodukten auch eine „Cloud“-Variante. Während die CLOUD-Variante zunächst von den CRM-Software-Anbietern angeboten wurde, und auch die DMS-Hersteller nachzogen, entwickelten sich etwas später auch den ERP-Lösungen Cloud-Versionen.
Ob Unternehmen sich für eine „Cloud“-Lösung oder für Software auf einem betriebsinternen Server entscheiden, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Obwohl es jedoch viele betriebswirtschaftlich interessante Vorteile bei einer „Cloud“-Lösung gibt, scheint sich bisher das Gegenargument der mangelhaften Sicherheit durchgesetzt zu haben.
Contra-Argumente gegen die Cloud
Nachfolgend wird daher zunächst auf die drei wichtigsten Contra-Argumente gegen die Cloud, die sich auf Sicherheitsaspekte beziehen, eingehen.
-
Hacker
Vielfach wird eingewendet, die Cloud könne von Hackern attackiert werden. Das ist richtig. Hacker haben aber auch schon sehr häufig Server mit ihren DDOS Angriffen attackiert. Auch über Internet-Webseiten bieten Unternehmen Hackern Gelegenheit einzubrechen. Cloud-Anbieter bieten den Vorteil, dass sie über mehr Wissen verfügen und schneller und professioneller bei einem Angriff reagieren können als eine IT-Abteilung eines Unternehmens. Die Cloud kann sich besser gegen Hacker verteidigen, als Ihre IT-Abteilung.
-
Datenhoheit
Des Weiteren wird oft befürchtet, es könne in der Cloud ein Verlust der Datenhoheit drohen. Auch das ist richtig. Wer dies ausschließen möchte, sollte sich nicht für eine „Public Cloud“, sondern für eine andere Möglichkeit entscheiden. Eine ideale Konstruktion kann man über eine sogenannte „Private Cloud“ erreichen. So nutzt man die Vorteile des Cloud-Hosting und hat trotzdem die Regie über die Nutzer des Netzwerks. Man kann hier festlegen, dass die Dienste der Cloud nur an vordefinierte User (Anwender) also zum Beispiel die Mitarbeiter seines eigenen Unternehmens zur Verfügung gestellt werden. Laut einer Studie der Gardner Group finden jedoch 70 % aller unberechtigten Zugriffe auf IT-Systeme durch autorisierte User statt. Und von den Zugriffen, die zu einem finanziellen Schaden führen, erfolgen sogar 95% von autorisierten Usern. Die wirkliche Gefahr droht von innen, und nicht von der Cloud.
-
Banken, Versicherungen und Krankenhäuser
Häufig wird auch angeführt, dass Unternehmen aus gefährdeten Branchen wie Banken, Versicherungen und Krankenhäuser sich ja auch nicht für eine Cloud-Lösungen entscheiden und das würde der Fall sein, weil die Cloud zu unsicher ist. Was genau diese Unternehmen veranlasst hat (noch) keine Cloud zu nehmen, entzieht sich unserer Kenntnis. Es könnte sein, dass bei diesen Unternehmen die eigene IT-Struktur derart komplex gestaltet ist, dass ein Umzug in die Cloud (noch) nicht attraktiv ist. Es könnte aber auch sein, dass man den Kunden und Patienten gegenüber den Eindruck vermitteln möchte, dass man alle Daten sicher, weil in eigener Regie, verwaltet. Man gewährt quasi der Perzeption den Vorrang; somit wäre es eine mehr oder weniger psychologisch motivierte Haltung. Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, wann überall der Umzug in die Cloud erfolgt, denn auch für Banken und Versicherungen gilt, dass kein Weg an der Cloud vorbeiführt. Banken, Versicherungen und Krankenhäuser werden sich zwischen Vorläufern und Nachzüglern positionieren.
Übrigens haben laut eine BITKOM/KPMG –Umfrage über 70 % der Unternehmen, die im Jahr 2015 Cloud-Computing einsetzten, eine bessere Verfügbarkeit und Performance der IT-Leistungen feststellen können und keiner der Befragten hatte eine Verschlechterung zu melden.
Und jetzt kommen wir zu den Vorteilen einer Cloud-Lösung:
-
Wesentlich preisgünstiger
Unternehmen, die ihre Software in einer Cloud hosten, können im Schnitt circa 5 bis 7 Mal preiswerter über ihre Software verfügen. Man benötigt keine eigenen Server mehr, man muss keine Software-Programme mehr anschaffen. Auch kann oft die eigene IT-Abteilung reduziert werden und es reichen auch einfachere Rechner und Laptops bei den Mitarbeitern aus. Auch fallen keine bzw. geringe Supportkosten an. Die Kostenreduzierung ist für Klein-und Mittelunternehmen ein überaus interessanter Faktor.
-
Abonnement kalkulierbare Kosten
Dadurch, dass man in der Cloud zu Software-Abonnementen greift, sind alle IT-Kosten sehr gut monatlich/jährlich kalkulierbar und kommt es nicht zu unerwartet hohen Ausgaben.
-
Sicherer Datenspeicher
Es gehört zum Kerngeschäft der Rechenzentren, der Hosting-Provider und Datencenter kurzum der Cloud-Anbieter optimale Datensicherheit (Back-Ups) anzubieten. Oftmals mit einem viel besseren Resultat, als ein Unternehmen es in seiner eigenen internen IT-Abteilung erreichen kann. Eigene Back-Ups, die im eigenen Firmengebäude gelagert werden, sind im Brandfall keine nützliche Datensicherung.
-
Updates, Upgrades und Releases
Wer eine Software über die Cloud nutzt, braucht sich nicht mehr über die rechtzeitige und konzernweite Implementierung bzw. Ausführung von Updates, Upgrades und Releases auf Servern zu kümmern. Die IT-Abteilung braucht nicht über das jeweilige Spezialfachwissen zu verfügen, da dies alles vom Cloud-Betreiber übernommen wird.
-
Skalierbarheit
Die Elastizität der Rechnerkapazität in der Cloud ist praktisch unbegrenzt. Ein Unternehmen kann quasi im Handumdrehen über eine vielfach größere Speicher- oder Rechnerkapazität verfügen.
-
Lizenzerweiterung
Wenn ein Unternehmen kurzfristig die Anzahl der Lizenzen einer bestimmten Software erweitern möchte, geht dies über die Cloud wesentlich schneller und reibungsloser, als wenn auf dem eigenen Server neue Lizenzen angelegt werden müssen.
-
Jederzeit verfügbar
Mitarbeiter können zu jeder Tageszeit, von jedem x-beliebigen Ort aus über‘s Internet auf die Unternehmensdaten zugreifen. Ein Argument, das insbesondere für global tätige Unternehmen sehr attraktiv ist.
-
Ideal für Gründer
Kleine junge Start-Ups können ohne viel Startkapital in Software investieren zu müssen direkt anfangen zu unternehmen.
-
Schutz vor Softwarepiraterie
Jeder IT-Abteilungsleiter kennt das Schreckgespenst: Mitarbeiter, die illegale (Business-) Softwareprogramme als Kopie ins Firmencomputersystem einstellen. Wenn jedoch aber die Unternehmenssoftware über eine Cloud zur Verfügung gestellt wird, ist dies ausgeschlossen.
-
Nachhaltigkeit
Auch die Umwelt profitiert vom Einsatz über die Cloud. Da über dasselbe Datencenter von mehreren Anwendern Gebrauch gemacht wird und die Hosting-Unternehmen beim Bau neuer Gebäude auf Faktoren wie erneuerbare Energien achten, ist die Nachhaltigkeit inhärent.