ERP-Labor der Universität Potsdam startet erstes Forschungsprojekt mit Epicor ERP
Epicor ERP unterstützt Forschung und Lehre für 60 Studierende der Universität Potsdam sowie von Partner-Universitäten.
Epicor Software Corporation, ein globaler Anbieter branchenspezifischer Unternehmenssoftware für Wachstum, hat angekündigt, dass seine Lösung für Enterprise Resource Planning (ERP) für Forschung und Lehre der Universität Potsdam sowie Partner-Universitäten für 60 parallele Anwender implementiert wurde. Zudem stellt Epicor auch Expertenwissen und Support für den Betrieb der Lösung im Forschungsnetz zur Verfügung sowie für die Entwicklung von Abschlussarbeiten in Bachelor- und Musterstudiengängen.
Im Rahmen dieser Partnerschaft mit der Universität Potsdam hat Epicor seine jüngste Version für Enterprise Resource Planning im ERP-Labor des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik ins. Prozesse und Systeme implementiert.
Ein erstes Forschungsprojekt mit Epicor ERP setzt sich mit selbstlernenden Suchmechanismen für ERP-Systeme auseinander – wertvoll für Anwender von ERP-Systemen, die häufig viel Zeit mit der Suche nach Informationen verbringen.
Ein ERP-System nutzt typischerweise verschiedene, heterogene Suchmechanismen für unterschiedliche Datentypen.
„Wir konnten verschiedene Arten von Suchmechanismen innerhalb von ERP-Systemen identifizieren, wie beispielsweise Prozess-basierte, eine Grid-basierte oder eine Volltextsuche, die unterschiedliche Ergebnisse auf verschiedenen Wegen liefern“, erklärt Christian Glaschke, Diplom Informatiker und Leiter des ERP-Labors an der Universität Potsdam. „Ziel des Projekts ist, eine selbstlernende Suchmaschine zu entwickeln, die aus dem Kontext der ERP-Anwendung lernt, welche Art von Suchergebnissen für den Anwender relevant sind. Damit erhalten Anwender relevante Ergebnisse nicht nur schneller, sondern die Ergebnisse werden auch so präsentiert, dass sie zu höherer Produktivität und Nutzerzufriedenheit beitragen. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und beginnt im Oktober dieses Jahres.“
Das ERP-Labor startete 2009 an der Universität Potsdam. Es ist für die Lehre und Forschung eine zentrale Einrichtung, um Unternehmensabläufe, Ressourcenverwaltung, Logistik und die Verwaltung von Finanzen anhand des Einsatzes von Anwendungssystemen zu untersuchen. Ziel des Lehrstuhls ist, das größte ERP-Labor in Deutschland aufzubauen mit Systemen, die unterschiedliche Branchen bedienen. Dies ermöglicht es, heterogene Unternehmensnetzwerke zu simulieren sowie ganzheitliche Integrationsansätze über serviceorientierte Softwarearchitekturen (SOA) oder Middleware zu testen.
Zum Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik ins. Prozesse und Systeme der Universität Potsdam gehört auch das Anwendungszentrum Industrie 4.0 – eine Modellanlage, um zu simulieren, wie eine Fabrik in fünf Jahren aussieht, und dabei verschiedenste Szenarien auszuprobieren – von Störungen über Programmumstellungen bis hin zu wechselnden Auftragslagen. Ein wichtiger Arbeitsbereich ist, Produktions- und Logistikprozesse im Hinblick auf die Effizienz bestimmter Lösungen zu untersuchen. Dafür setzt das Anwendungszentrum auf hybride Simulation, was die Vorteile reiner Softwaresimulation mit physischen Modellfabriken kombiniert.
Die Verbindung aus dem Anwendungszentrum Industrie 4.0 und dem ERP-Labor bietet Studierenden die Möglichkeit, Praxisprobleme der ERP-Anwendung effizient nachzustellen und dazu Lösungsvorschläge zu entwickeln und zu validieren.
„In Forschung und Lehre setzen wir auf eine interdisziplinäre Ausrichtung. Die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Industrie ist dabei unverzichtbar “, sagt Prof. Dr. Norbert Gronau, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik ins. Prozesse und Systeme an der Universität Potsdam. „Studierende lernen damit schon während des Studiums Strategien und Einsatz moderner industrieller Informationssysteme kennen. Zudem haben sie damit die Möglichkeit, in der Forschung anhand aktueller realer Anforderungen der Wirtschaft zukunftsweisende Lösungen zu erarbeiten. Im Gegenzug erhalten Unternehmen direkt von Nachwuchskräften neue Ideen und Ansätze für das Management komplexer Anwendungslandschaften.“
„Epicor ERP ist für uns eine interessante Lösung“, sagt Blaschke. „Was sie von anderen Lösungen unterscheidet ist zum einen ihre moderne serviceorientierte Softwarearchitektur. Zum anderen weist Epicor ERP zahlreiche spannende Funktionalitäten auf wie das Mobile Framework und Epicor Social Enterprise, um die Zusammenarbeit in Unternehmen effizienter, einfacher und nachvollziehbarer zu gestalten. Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt von Epicor ERP ist die Prozessmodellierung, wodurch Anwender sehr einfach selbst Kommunikationsketten gestalten, Workflows automatisieren und Prozessmodelle dokumentieren können.“
Für das kommende Wintersemester wird Epicor ERP in der Lehre für ein simuliertes Fertigungsunternehmen am Beispiel eines Fahrradherstellers eingesetzt. Die Studenten erarbeiten sich einen Herstellungsprozess mit manuellen- und Roboterarbeitsplätzen. Anhand der eigenen Konfiguration erfahren Studenten die ERP-Praxis in der Gesamtsicht – von der Prozessautomatisierung und termingerechten Produktionsplanung über die Bedarfs- und Kapazitätsplanung, Materialwirtschaft und Lagermanagement bis hin zu Finanz- und Personalwesen. „Derzeit erstellen wir dafür den nötigen Datenbestand, konzipieren Übungen und Modelle, um Studierenden einen realen Einblick in die Möglichkeiten und den Wertbeitrag von ERP zu ermöglichen“, erklärt Blaschke. „Zudem haben wir spezifische Schulungsunterlagen zu Epicor ERP für die universitäre Lehre erstellt, die den Studierenden wirtschaftlich-strategische und technische Aspekte vermittelt.“
„Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam“, sagt Matthias Müller-Wolf, Regional Vice President Europe bei Epicor Software. „Aus dieser Partnerschaft haben sich bereits einige interessante technologische Perspektiven für Ideen zukünftiger Entwicklungen ergeben.“