Best Practices: Aus der Erfahrung differenzieren
Wer sein System für Enterprise Resource Planning (ERP) modernisieren will oder ein Upgrade plant, dem werden seitens der Software-Anbieter oder ERP-Berater gerne Best Practices Konzepte empfohlen. Das ist nichts Neues – allerdings besteht zumeist nur eine vage Vorstellung davon, was das letztlich bedeutet. Laut Definition sind Best Practices eine Vorgehensweise, eine Methode oder ein Prozess mit dem Ziel, ein bestimmtes Ergebnis unter speziellen Umständen auf bestmögliche Weise zu erreichen.
In der ERP-Industrie sind Best Practices seit langem Bestandteil von Implementierungs- oder Upgrade-Projekten. Speziell wenn es darum geht, wie Projekte strukturiert und umgesetzt werden.
Die Implementierung von ERP-Systemen kann ein kostspieliges, komplexes und zeitaufwendiges Unterfangen sein. Daher haben Softwareanbieter begonnen, mithilfe von Templates ERP-Implementierungen zu straffen und zu beschleunigen – und damit auch Kosten einzusparen. Das Problem dabei ist: Abhängig von der Erfahrung und den Vorgehensmodellen eines Softwareanbieters unterscheiden sich Best Practices Templates erheblich. Einige Anbieter betrachten sie als reine Checklisten für Funktionalitäten, andere entwickeln Templates auf Basis einer sehr beschränkten Erfahrung mit nur wenigen Kunden.
Zudem bergen Best Practices die grundlegende Gefahr, dass sie genau die Prozesse ignorieren, die eine Organisation von anderen unterscheidet. ERP-Software sollte aber ein Unternehmen unterstützen, individuelle Wettbewerbsvorteile zu schaffen, und nicht, sie zu verallgemeinern. Schließlich stellt sich die Frage, wie sich Unternehmen von Wettbewerbern überhaupt differenzieren können, wenn alle auf die gleichen Best Practices setzen?
Mehr dazu im nächsten Post, welche Fehler es bei Best Practices zu vermeiden gilt.
Geklärt werden soll auch, welche Vorteile Best Practices schaffen können.