Sage IT-Studie: Metallindustrie zeigt Investitionsbereitschaft in ERP
Mit der konjunkturellen Aufhellung investiert die Metallindustrie in ihre IT-Architektur. Dies zeigt die Studie „IT im Mittelstand 2011“ von RAAD Research zum Status quo und zukünftigen Ausgaben mittelständischer Unternehmen der Branche. Das Marktforschungsinstitut, beauftragt vom Software-Anbieter Sage, befragte knapp 300 Finanz- und IT-Leiter der Metallindustrie. Ein Ergebnis: Knapp ein Fünftel der Befragten plant innerhalb der kommenden zwei Jahre die Konsolidierung ihrer Enterprise Resource Planning (ERP)-Systeme. „Indem aus vielen Prozessen oder Systemen ein Standard entwickelt wird, reduzieren Unternehmen zum einen den Wartungsaufwand. Zum anderen lassen sich mit der Konsolidierung die IT-Systeme einfacher an geänderte Geschäftsprozesse anpassen“, erläutert Franz Bruckmaier, Leiter des Geschäftsbereichs Mittelstand von Sage Software. Ein Grund für den Konsolidierungswillen sieht Bruckmaier in der Unzufriedenheit der Unternehmen mit der Flexibilität und Anpassungsmöglichkeit ihrer Softwarelandschaft. „14 Prozent der Befragten sprachen diesbezüglich ihren Unmut in der Studie aus. Gelingt es Unternehmen jedoch, Fachbereichsanforderungen und IT-Leistungsfähigkeit zu synchronisieren, lässt sich ein deutlicher Wettbewerbsvorteil erzielen“, so der Sage-Geschäftsbereichsleiter.
Kennzahlen-Analyse: 82 Prozent betreiben manuellen Aufwand
Für ein agiles Marktverhalten bedarf es jedoch mehr als nur schneller Anpassbarkeit und Verabschiedung von Insellösungen. Mitarbeiter müssen schnell und effizient an die relevanten Informationen kommen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Hier zeigt sich, dass noch längst nicht alle Unternehmen ohne Aufwand die notwendigen Zahlen aus den bestehenden Software-Systemen erhalten. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass sie Reports nur mit mittlerem manuellem Aufwand erstellen können. Sieben Prozent der Unternehmen sieht sich mit hoher händischer Anstrengung konfrontiert und fünf Prozent können die benötigten Informationen gar nicht aus den IT-Systemen herausfiltern. „Diese Unternehmen arbeiten nicht nur ineffizient, sondern sie haben dadurch auch ein Wissens- und Informationsdefizit“, erklärt Bruckmaier.
Dokumentenmanagement: Investitionsquote liegt bei 20 Prozent
Die Investitionsbereitschaft steigt insbesondere in den noch unterentwickelten Bereichen Kundenbeziehungsmanagement (CRM) und Dokumentenarchivierung (DMS). Aktuell verfügt über die Hälfte der Befragten über kein CRM-System, 46 Prozent haben keine DMS-Lösung im Einsatz. „Im Zuge der Internationalisierung und eines immer stärkeren Wettbewerbs wächst jedoch die Bedeutung von Kundenmanagement. Ein deutlicher Indikator für diese Entwicklung ist die Investitionsquote im CRM-Bereich“, meint Bruckmaier. Zehn Prozent projektierten eine Neuinvestition, weitere drei Prozent wollen die bisherige Lösung erweitern oder ersetzen. Beim Dokumentenmanagement planen sogar 18 Prozent der Befragten eine Neuanschaffung und weitere zwei Prozent wollen die aktuelle Software ablösen oder ausgestalten. Treiber für diese Softwarekomponente sind die gesetzlichen Pflichten hinsichtlich der Aufbewahrung von Dokumenten. Lösungen zur Planung und Steuerung der Produktion, die für die Metallindustrie elementar sind, werden überwiegend bereits durch Standardsoftware abgebildet. Doch selbst hier wollen zwölf Prozent der Befragten investieren. Drei Prozent planen Neuinvestitionen, während neun Prozent modernisieren oder austauschen wollen.
Sage IT-Studie: Hohes Informationsdefizit in Groß- und Einzelhandel
Fertigende Industrie zeigt Investitionsbereitschaft in ERP