HS: Mittelstand hat Nachholbedarf beim Thema E-Bilanz
Viele kleine und mittlere Unternehmen sind nach Einschätzung des ERP-Spezialisten HS – Hamburger Software noch nicht E-Bilanz-fit. Dies habe sich auf der CeBIT 2013 deutlich gezeigt, meldet der Hersteller. Er empfiehlt den Firmen, ihre Finanzbuchhaltung schnellstmöglich auf das neue Verfahren umzustellen.
Ab dem kommenden Jahr müssen Unternehmen ihre Jahresabschlüsse in einem festgelegten Format elektronisch ans Finanzamt übermitteln. „Gerade kleine und mittlere Firmen sind darauf jedoch oft noch nicht vorbereitet“, sagt André Bökenschmidt, Produktmanager beim Softwarehersteller HS. Der ERP-Spezialist stellte auf der CeBIT seine integrierte E-Bilanz-Lösung vor, die seit dem vergangenen Jahr als modulare Erweiterung der eigenen Finanzbuchhaltungsanwendungen erhältlich ist.
Erhebliche Informationsdefizite
„Die E-Bilanz war im Bereich Finanzbuchhaltung in nahezu allen Gesprächen das zentrale Thema“, berichtet Bökenschmidt. Den meisten Unternehmern und Anwendern sei das Verfahren inzwischen grundsätzlich ein Begriff. Sobald es um die praktische Umsetzung gehe, zeigten sich häufig aber erhebliche Informationsdefizite, und es mache sich Unsicherheit breit. „Der Eindruck, den wir auf der Messe gewonnen haben, deckt sich mit unseren Kundenbefragungen in der Vergangenheit: Bei vielen Mittelständlern ist das Thema E-Bilanz trotz diverser Informationsangebote bislang nur stückweise angekommen“, so der Produktmanager.
Dimension wird oft unterschätzt
Eine Ursache der zögerlichen Haltung der Unternehmen sieht der Hersteller darin, dass die betriebsinterne Dimension unterschätzt werde. Nicht wenige Entscheider glaubten zum Beispiel, die Einführung der E-Bilanz ihrer betrieblichen Fachebene überlassen zu können. „Das ist ein Irrtum“, sagt André Bökenschmidt. „Die Umstellung erfordert eine unternehmensweite Umsetzungsstrategie mit klaren Leitlinien und Zielen. Zudem sollte frühzeitig der Steuerberater konsultiert werden.“
Den Softwarehersteller in die Pflicht nehmen
Bökenschmidt rät Unternehmen, sich umgehend mit dem Hersteller ihrer Finanzbuchhaltungssoftware in Verbindung zu setzen: „Hapert es bei der angebotenen Lösung oder dem Support, sollte ein Anbieterwechsel in Betracht gezogen werden.“ Empfehlenswert sei ein System mit integrierten E-Bilanz-Funktionen, weil dadurch Schnittstellenprobleme und erhöhter Datenpflegeaufwand vermieden würden. „Interessenten sollten aber nicht nur die Software, sondern auch die Supportqualität im Blick haben. Kompetente Unterstützung durch den Hersteller ist neben guter Zusammenarbeit mit dem Steuerberater eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Unternehmen die E-Bilanz ordnungsgemäß umsetzen und nachhaltig von den Effizienzvorteilen des elektronischen Verfahrens profitieren können“, so André Bökenschmidt.