Qualitätsmanagement ist das führende Einsatzgebiet von Künstlicher Intelligenz
Unternehmen sehen das größte Potenzial von Künstlicher Intelligenz in der Mensch-Maschine-Interaktion, der Automatisierung und Vorhersagen zur Wartungsoptimierung. Zu diesen Ergebnissen kommt eine weltweite Umfrage des global agierenden Anbieters von Business Software IFS, an der auch IT-Entscheider aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen haben.
Künstliche Intelligenz (KI) wird derzeit kontrovers diskutiert. Dabei dominieren häufig die Extrempositionen, die KI entweder als Bedrohung für die Menschheit oder als umfassendes Allheilmittel sehen. Um herauszufinden, wie Unternehmen die Bedeutung von KI-Technologien wie Machine Learning für ihr Geschäft einschätzen, hat IFS knapp 1.400 IT-Entscheider weltweit befragt. Darunter waren auch Umfrageteilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Ergebnisse: Wenig überraschend sind Technologien der Künstlichen Intelligenz in den Unternehmen noch nicht sehr weit verbreitet. Dennoch zeigt die Studie von IFS, dass KI weltweit bereits damit begonnen hat, einige Geschäftsprozesse zu durchdringen. So gaben etwa 25% der weltweit Befragten an, KI bei Data Analytics zu nutzen, 22% bei Business Intelligence und 17% im Finanzwesen. Der seltenste Einsatzbereich von KI ist mit 9% das Personalwesen.
Die Zahlen aus der DACH-Region weichen leicht vom weltweiten Bild ab. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist mit 22% das Qualitätsmanagement das führende Einsatzgebiet von Künstlicher Intelligenz. Das dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass das Thema Qualität in diesen drei Ländern traditionell einen höheren Stellenwert genießt als in anderen Regionen der Welt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Data Analytics und Business Intelligence mit 18% beziehungsweise 16%. Am seltensten wird KI in der DACH-Region im Marketing genutzt (6%) – auch hier weicht sie also von den weltweiten Ergebnissen ab.
Die Umfrageteilnehmer wurden außerdem gebeten, anhand einer Skala von 1 bis 7 die Wahrscheinlichkeit für den Einsatz von KI-Technologien in den verschiedenen Bereichen ihres Unternehmens in fünf Jahren zu bewerten. Der Wert 1 steht dabei für sehr unwahrscheinlich, 7 für sehr wahrscheinlich. Das Ergebnis: Die Umfrageteilnehmer erwarten für die nächsten fünf Jahre keine fundamentalen Veränderungen.
So sehen sie Data Analytics (4,85), Business Intelligence (4,64) und den Kundendienst (4,25) in den nächsten fünf Jahren als wahrscheinlichste Einsatzgebiete, das Personalwesen (3,60) als das unwahrscheinlichste. In der DACH-Region belegen ebenfalls Data Analytics (4,63) und Business Intelligence (4,18) die beiden vorderen Plätze, wenn es um die Wahrscheinlichkeit eines KI-Einsatzes in den nächsten fünf Jahren geht. Auf Platz drei landen dort gleichauf das Supply Chain Management und das Qualitätsmanagement (jeweils 4,17), den letzten Platz belegt das Personalwesen (3,44). Beim Schlusslicht sind sich Deutschland, Österreich und die Schweiz also wieder mit dem Rest der Welt einig.
Die größten Erwartungen an KI haben die Befragten, wenn es um die Interaktion zwischen Menschen und Systemen geht. Dazu zählen Dinge wie Sprach- und Bilderkennung oder Sprachausgabe, die die Zusammenarbeit der beiden Parteien optimieren können. Sowohl weltweit als auch in der DACH-Region sehen die Umfrageteilnehmer außerdem ein großes Potenzial in der Visualisierung und Identifikation von Anomalien, die Menschen übersehen könnten.
„Unsere Studie zeigt, dass sich die Unternehmen nicht beirren lassen und einen realistischen Blick auf die Künstliche Intelligenz haben. Sie erwarten keine allgemeinen Wunderdinge, sondern konzentrieren sich auf die Bereiche, in denen KI ihnen tatsächlich einen Nutzen bieten kann“, sagt Matthias Greuner, Director Marketing & Public Relations bei IFS Europe Central. „Das größte Potenzial sehen sie in der Interaktion von Menschen und Maschinen und widersprechen damit dem gängigen Schreckensszenario, dass KI uns alle arbeitslos machen wird. Sie gehen vielmehr davon aus, dass sich KI und Menschen gegenseitig unterstützen, statt sich Konkurrenz zu machen.“